Der Erfolg
Noch im gleichen Jahr siedelte er nach Paris um. Es war das Genrebild „Decamerone” mit welchem dem Künstler 1837 im Pariser Salon der Durchbruch bei Kritikern und Publikum gelang. Von nun an stieg er schnell zum beliebtesten Porträtisten der Persönlichkeiten am Hof von Louis- Philippe auf. Der Bürgerkönig beauftragte Winterhalter mit über 30 Porträts für sein historisches Museum in Versailles.
1840 ließ Franz Xaver seinen Bruder Hermann nachkommen, der ihm bei der Flut der Aufträge mit seinem Können zur Hand ging. 1841 wurde Franz Xaver erstmalig an den Hof von Königin Victoria nach England berufen. Sie hat ihn noch fünfzehn mal gerufen, und Winterhalter hat fast regelmäßig jeden Sommer einige Monate im Kreise der königlichen Familie verbracht. Er war dort so sehr geschätzt, dass ihn die mächtige Herrscherin liebevoll „Winterchen” nannte. Sie sammelte für ihre persönliche Kollektion über 100 seiner Bilder.
Während der Revolutionsjahre 1848/49 hielt er sich vor allem in Brüssel und England auf. Nach den Turbulenzen behielt der Künstler auch im 2. Kaiserreich am Hofe Napoleon III. seine bevorzugte Stellung. Bis zum Ende des Seconde Empire malte er nicht nur die bildschöne Kaiserin Eugénie und ihren Hofstaat, sondern musste auch der großen Nachfrage von polnischen, russischen, spanischen und deutschen Adligen gerecht werden.
Wohl die bekanntesten Auftraggeber in dieser Epoche waren Kaiser Franz-Joseph I und Kaiserin Elisabeth, deren Porträts in den Jahren 1864/65 entstanden. All dies war verbunden mit vielen Reisen, die ihn unter anderem auch nach Madrid und Warschau führten. Die herausragende Position des gefragtesten Porträtisten an den Höfen Europas behauptete Franz Xaver Winterhalter über 30 Jahre lang!